Freitag, 26. September 2014

1. Diabetes Blog Woche - Freitag

Wie schnell doch so eine Woche vergeht, wenn sie nur gut gefüllt ist. Heute ist Freitag. Ich blicke zurück auf mein Leben mit dem Diabetes und erzähle zwei "Geschichten, die das Leben schrieb":

Ich hab in den letzten 15 Jahren bestimmt viele Situationen erlebt, die im nachhinein erzählenswert wären, an die wenigsten kann ich mich aber bewusst erinnern. Die früheste Geschichte aus meinem Leben rund um den Diabetes, an die ich mich noch vollständig erinnern kann, stammt aus meiner Schulzeit. Ein genaues Jahr kann ich nicht mehr festmachen, aber das ist ja auch total irrelevant. Jedenfalls bekam ich Wind davon, dass eine Mitschülerin abfällig über mich und den Schweinepriester redete. Später stellte sich dann heraus, dass sie so Sachen verbreitete wie: "Die gibt mit ihrem Zucker ja nur an", "Das ist halt das einzige, was an der besonders ist", "Die nutzt ihren Zucker ja nur als Ausrede, dass sie nicht bei Sport mitmachen kann, weil sie so schlecht in Sport ist" (stimmt übrigens alles nicht!). All solche netten Grausamkeiten, die mich ehrlich gesagt schon sehr getroffen haben. Aber naja...Kinder sind grausam - und manche leider auch noch doof dazu. Glücklicherweise ist das aber auch die einzige wirklich schlechte Erfahrung, die bei mir hängengeblieben ist. 

Was überwiegt sind gute, lustige und schöne Erinnerungen. Eine von diesen Geschichten liegt erst drei Tage zurück, weshalb ich sie an dieser Stelle herauspicken und stellvertretend für all die Geschichten erzählen möchte, in denen verständnisvolle, nette Mitmenschen die Hauptrolle spielen.
Ich hatte letzten Dienstag eine meiner bisher wichtigsten Prüfungen im Leben eines Bachelorstudenten: die erste mündliche Bachelorprüfung. Aufregung und Anspannung in den Wochen davor, blanke Panik (naja das ist jetzt vielleicht etwas übertrieben) am Tag der Prüfung. Mein Prüfer wusste, dass ich Diabetikerin bin und ich hatte ihn auch vorgewarnt, dass ich unter Stress gerne mal in den Keller rutsche. Als ich am Tag der Prüfung in sein Büro kam und mich hingesetzt hatte, streckte er mir grinsend ein Snickers hin: "Hier ich hab Ihnen da mal was besorgt, falls es zum äußersten kommt". Eine richtige nette Geste, die zeigt, dass es doch noch aufmerksame Menschen gibt, die sich Gedanken machen und nicht einfach drauf los plappern. Das Snickers habe ich übrigens nicht gebraucht. Danke an dieser Stelle nochmal an meinen Prüfer für die nette Geste (und für die Note!!).
Und an alle, die sich jetzt beschweren wollen, dass Snickers ja wohl mal so garnicht als direkter Hypokiller zu gebrauchen sei: Die Geste zählt!

Ich bin jedenfalls bereit für das nächste Kapitel meiner Geschichte und freue mich auf das, was da noch kommen mag.





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