Dass Diabetes haben anstrengend ist, wissen wir ja mittlerweile. Für mich ist das anstrengendste daran, immer wieder nach neuen Ansatzpunkten und den berühmten Schräubchen zum dran drehen zu suchen. Und wenn man dann meint etwas in der Hand zu haben, mit dem man arbeiten kann - pauz, ätschibätsch - dann läuft es auf einmal ganz anders. So geschehen beim Sport.
Seit ich wieder aus Afrika zurück bin hat sich nicht nur an meiner gesamten BZ-Lage, sondern auch am Verhalten der Diabetessau in Zusammenhang mit Sport viel verändert. Gestartet bin ich meistens so zwischen 180-200 rausgekommen mit ~100. Eigentlich perfekt. Wäre da nicht der rasante BZ-Anstieg mit schier unbezwingbar hohem BZ-Gipfel im Anschluss. 300-400 mg/dl waren meistens drin und weder durch (sanfte) Korrekturen, noch durch höhere Basalrate, noch durch normales Bolen der folgenden Mahlzeit, ließ sich das Monster besänftigen.
Aber warum eigentlich diese Veränderung, obwohl ich doch garnichts anders mache? Ich vermute das Insulin als Übeltäter. Für meinen Afrikaaufenthalt hatte ich ca. 40 Ampullen Insulin dabei, von denen ich nach meiner Rückkehr noch ungefähr 20 übrig hatte. Alles zwar immer so gut wie eben möglich gekühlt, aber scheinbar doch nicht ganz ausreichend. Unter Verwendung des Afrikainsulins verhält sich die die Diabetessau nämlich ganz schön unfein - auch beim Sport. Verwende ich aber das neue Insulin, was ich mir auf Anraten vom Herrn Honigsuess habe verschreiben lassen, läuft alles gleich viel besser. Also: Schlechtes, altes, zu lange geöffnetes, oder zu warmes Insulin = Feind. Eine Tatsache, über die ich bisher noch nie so wirklich nachgedacht habe, obwohl es eigentlich auf der Hand liegt. Aber meistens sind es ja die allgemein bekannten Dinge, die man einfach vergisst in Betracht zu ziehen. Man lernt ja nie aus.
In den nächsten Wochen heißt es wieder tüfteln, tüfteln, tüfteln, um auch die letzten Ungereimtheiten aus dem Weg zu schaffen. Denn schließlich mache ich Sport für den Zucker. Naja gut, vielleicht auch ein bisschen für den Spaß.
I hold you on the running...oder so.
Bis bald,
Anne